Die US-Mannschaft reiste in erstklassiger Besetzung nach Marburg zur 21. Auflage des Thorpe Cup. Die Zweite, Dritte und Vierte der diesjährigen US-Meisterschaften im Siebenkampf waren ebenso
dabei wie die Athletinnen, die in Sacramento die Plätze 6 bis 8 und Platz 12 belegten. Damit waren die Amerikanerinnen klar favorisiert, zumal beim deutschen Siebenkampf-Team nicht nur die drei
Besten aufgrund ihrer Vorbereitung auf die anstehende EM fehlten, sondern verletzungsbedingt auch die Vierte der DLV-Bestenliste, Julia Mächtig.
Dementsprechend überraschte es nicht, dass sowohl in der Mannschaftswertung als auch in der Einzelwertung die US-Amerikanerinnen gleich nach der 1. Disziplin in Führung gingen. Während
Geburtstagskind Erica Bougard die 100m Hürden in 13,47s gewann, übernahm ab dem Hochsprung ihre Team-Kollegin und US-Vizemeisterin Barbara Nwada nach überquerten 1,83m den ersten Rang. Die
Spitzenposition gab sie bis zur letzten Disziplin nicht mehr ab und siegte am Ende überlegen mit neuem Meeting-Rekord von 6205 Punkten und 325 Punkten Vorsprung.
Über einen neuen Meeting-Rekord konnte sich auch die bestplatzierte Deutsche Annett Fleming freuen. Die in den USA lebende und für den LC Jena startende Athletin stieg mit guten 14,28s über 100m
Hürden ein. Im Hochsprung übertraf sie 1,74m, womit sie 2cm höher als bei ihrem besten Siebenkampf lag. Nachdem Annett im Kugelstoßen die 14m-Marke mit 13,64m verfehlte, zeigte sie auf der halben
Stadionrunde Biss und kämpfte sich auf den letzten 50m noch heran. Das Ergebnis: 26,08s. Am zweiten Tag legte sie mit 5,52m im ersten Versuch des Weitsprungs eine solide Grundlage, konnte sich
jedoch nach übertretenem zweiten Versuch im dritten nicht weiter steigern. Dafür trumpfte Annett beim Speerwerfen auf, schleuderte das Wurfgerät gleich im ersten Versuch auf 49,39m und
verbesserte den bisherigen Meeting-Rekord von 48,67m. Auf den abschließenden 800m schien es zunächst, als müsse sie einem für sie zu hohen Anfangstempo Tribut zollen, ehe sie beim Endspurt auf
den letzten 150m nochmals alle Kräfte mobilisierte und auf der Zielgerade an Anna Maiwald und Sammy Spenner zu 2:15,13 und Saisonbestleistung vorbeizog. Der Lohn waren 5847 Punkte, nur 71 Zähler
unter Bestleistung, und der vierte Platz in der Einzelwertung. Dicht dahinter landete Anna Maiwald, die 5804 Punkte und Platz fünf in einem ausgeglichenen Mehrkampf erzielte, in welchem sie über
alle Disziplinen hinweg nah am Soll blieb.
In der Teamwertung, unterlag das deutsche Team deutlich: die DLV-Mehrkämpferinnen kamen auf 17.206 Punkte, die Amerikanerinnen auf 17.954 Zähler. „Das Team trat leider geschwächt an. Speziell im
Kugelstoßen und teilweise im Weitsprung blieben unsere Athletinnen unter ihren Möglichkeiten und dann fehlten am Ende die Ausreißer nach oben.“ resümierten die Coaches Andreas Bernshausen und
Eric Schneider. So schlug sich Maren Schwerdtner, die in dieser Saison eine Vorleistung von 6038 Punkten zu verzeichnen hatte, mit einem Magen-Darm-Infekt herum. Zu allem Unglück trat sie im
Weitsprung drei Mal über – das bedeutete null Punkte und der Ausfall der bis dahin zweitbesten deutschen Athletin. Auch Alina Biesenbach war nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und blieb weit hinter
ihrer sonstigen Punkteleistung zurück. In die Teamwertung gingen daher neben den Ergebnissen von Annett und Anna die 5555 Punkte der Thorpe-Cup-Debütantin Mareike Arndt ein, die ihren bislang
zweitbesten Siebenkampf ablieferte. „Für sie war es auf jeden Fall eine tolle Gelegenheit, Erfahrung zu sammeln sowie den Flair und die Motivation aus einem internationalen Wettkampf
mitzunehmen.“ zog Mareikes Trainer Bernd Borowsky sein Fazit.
1 | USA |
17954 Punkte |
|
Barbara Nwaba | 1989 |
6205 Punkte |
|
Sami Spenner | 1991 |
5876 Punkte |
|
Erica Bougard | 1993 |
5873 Punkte |
2 | Deutschland |
17206 Punkte |
|
Annett Fleming | 1984 |
5847 Punkte |
|
Anna Maiwald | 1990 |
5804 Punkte |
|
Mareike Arndt | 1992 |
5555 Punkte |