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Sieg und EM-Norm für Sophie Weißenberg

Tolle Wettkampfatmosphäre in Ratingen beim Hochsprung der Siebenkämpferinnen (Foto: T7K)
Tolle Wettkampfatmosphäre in Ratingen beim Hochsprung der Siebenkämpferinnen (Foto: T7K)

Die Verletzungssorgen sind überwunden. Sophie Weißenberg zeigte sich am Wochenende beim Stadtwerke Mehrkampf-Meeting in Ratingen in stabiler Form und sicherte sich mit 6273 Punkten den Sieg und die EM-Norm. Rang zwei belegte die im Vorfeld favorisierte Carolin Schäfer mit 6170 Punkten. Dritte wurde die Französin Leonie Cambours mit 5933 Zählern. Anna-Lena Obermaier stellte mit 5745 Punkten als Vierte eine neue persönliche Bestleistung auf.

Nach der langen Corona-Zeit und den damit verbundenen Einschränkungen, muss es am Wochenende bei der 25. Auflage des Stadtwerke Ratingen Mehrkampf-Meetings eine Wohltat für die Athleten gewesen sein, vor begeisterten Zuschauern auf den Rängen an den Start zu gehen. Die guten Bedingungen am besten zu nutzen, wusste die Leverkusenerin Sophie Weißenberg. Sie krönte sich am Ende der zwei Mehrkampftage zur Überraschungssiegerin im Siebenkampf. Mit gut 100 Punkten Vorsprung verwies sie die Olympia-Siebte Carolin Schäfer auf Platz zwei und überbot mit 6273 Punkten zudem die Norm für die Europameisterschaften in München. Ebenso erfreulich aus deutscher Sicht war der vierte Platz von Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg), die mit 5745 Punkten eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Sophie Weißenberg setzt Achtungszeichen
Im letzten Jahr noch von Verletzungssorgen geplagt, zeigte Sophie Weißenberg am Wochenende in Ratingen einen durchweg stabilen Siebenkampf "ohne Ausreißer nach oben". Mit 13,78 Sekunden startete sie als Drittschnellste über 100 Meter Hürden in den Wettbewerb. Nach 1,77 Meter im Hochsprung und 13,59 Metern im Kugelstoßen übernahm sie erstmals die Führung in der Gesamtwertung, die sie bis zum Ende des Wettkampfs nicht mehr abgeben sollte. Nach 24,03 Sekunden über 200 Meter ging sie mit 3696 Punkten in die Pause nach dem ersten Wettkampftag. Mit 6,21 Meter im Weitsprung und 48,00 Metern im Speerwurf knüpfte die U23-Vize-Europameisterin an das Leistungsniveau des ersten Tages an und baute ihre Führung auf rund 170 Punkte aus. Diesen Rückstand konnte Carolin Schäfer trotz eines sehr couragierten 800-Meter-Laufs, den sie in 2:13,95 Minuten gewann, nicht mehr aufholen. 2:18,72 Minuten bedeuteten Rang eins für Sophie Weißenberg.


Im zweitbesten Siebenkampf ihrer Karriere sammelte die 24-Jährige starke 6273 Punkte. Sie hat damit die Norm für die EM in München in der Tasche und setzte ein erstes Ausrufezeichen in der noch jungen Leichtathletiksaison. Heim- und Bundestrainer Jörg Roos zeigte sich sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Athletin. "Sophie hat an den zwei Tagen hier in Ratingen einen sehr stabilen Siebenkampf gezeigt. Es fehlte lediglich der eine oder andere Ausreißer nach oben. Das ist sicherlich auch dem frühen Zeitpunkt in der Saison geschuldet." In den nächsten Wochen soll daher gezielt an einigen Feinheiten im Training gearbeitet werden, um in Hinblick auf den nächsten Siebenkampf in Götzis (AUT) noch den einen oder anderen Zähler herauszukitzeln und eventuell sogar in Richtung WM-Norm (6420 Punkte) zu marschieren.

Carolin Schäfer noch nicht auf Top-Niveau
Die 6420 Punkte für die WM-Qualifikation hat auch Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt e.V.) im Blick. Für sie lief es am Wochenende vor allem in den Sprint- und Sprungdisziplinen noch nicht rund. Zufrieden zeigte sie sich hingegen mit ihren 13,98 Metern im Kugelstoßen und der neuen Bestleistung über 800 Meter. Die nächste Chance, um die Norm für die internationalen Meisterschaften abzuhaken, bietet das Hypomeeting in Götzis Ende Mai. Über einen Start möchte die 30-Jährige erst kurzfristig entscheiden.

Abzuwarten bleibt auch, ob dann auch Olympiateilnehmerin Vanessa Grimm wieder ins Wettkampf-Geschehen eingreifen kann. Sie musste ihren Start am Wochenende ebenso wie Janina Lange wegen einer Corona-Infektion absagen.